Traditionell und immer aktuell (Klassisches Occhi)
Ich kam durch eine Freundin meiner Eltern zu dieser Technik.
Diese war Handarbeitslehrerin und verstarb leider sehr früh.
Mutti hatte verschiedene Deckchen, die eben nicht gehäkelt oder gestrickt waren, sondern mit kleinen Knoten in Ringen und
Bögen aneinandergereiht waren und "Schiffchenarbeit" hießen. In meinem Dorf im Vogelsberg kannte jeder diesen Namen, aber zeigen konnte es mir keiner. So mußte ich noch etwa 12
Jahre warten, bis ich in einem Geschäft in Frankfurt am Main Schiffchen gefunden hatte.
Mutti besorgte mir ein Buch, wo etwas über die Occhitechnik stand. Es war viel beschrieben, nur
nicht wie man es richtig macht. Die Knoten gelangen mir, nur das Zuziehen klappte nicht. So hatte ich wenigstens keinen Abfall an Wolle, denn bei mir ließ sich alles wieder aufziehen.
Nachdem die Schiffchen mitsamt der Wolle öfters in der hintersten Ecke gelandet waren und immer wieder ausgegraben wurden, gelang es mir dann doch noch hinter die Technik zu kommen. Die Knoten
waren zwar noch etwas groß, aber sie ließen sich zuziehen und Spitzen daraus machen.
Inzwischen tragen meine kleine Tochter und ich gern von mir selbst hergestellte Occhi-Kragen zu
unserer Kleidung. Beinahe selbstverständlich ist es daher, daß sowohl die Taschentücher eine Einfassung in Occhi-Spitze haben als auch in Occhi-Täschchen stecken. Bei einer feinen Tafel
werden natürlich die schönsten Occhi-Deckchen aufgelegt. Es wären viel zu viele Muster, um sie hier alle vorzustellen. Daher möchte ich es bei den nachstehenden Arbeiten als Beispiele
belassen: